Die Pädagogische Konzeption
Die Pädagogische Konzeption ist inzwischen über 20 Jahre alt. Sie wird gerade vom „Arbeitskreis Pädagogische Konzeption“ auf Bundesebene überarbeitet und bald neu aufgelegt. Hier zu lesen ist demnach die Version von 2001, die in manchen Punkten nicht mehr mit unserer heutigen Arbeit übereinstimmt und veraltet ist. – Stand 2024 –
Einleitung
Wieso, weshalb, warum! Warum eigentlich pfadfinden, warum Pfadfinderin oder Pfadfinder sein? Eine Idee hat die Welt erobert. Nach rund einhundert Jahren gibt es Pfadfinder in beinahe allen Ländern dieser Erde. Pfadfinderin oder Pfadfinder zu sein ist mehr als nur eine Idee oder Freizeitbeschäftigung. ‘Pfadfinden’ ist ein Lebensgefühl, und gerade das ist es, was uns verbindet und einer weltumspannenden Jugendbewegung hat werden lassen.
Diese pädagogische Konzeption beschreibt die grosse Idee „pfadfinden“- unsere Methodik und Formen. Sie soll helfen, Pfadfinder besser zu verstehen. Ein kleiner Blick hinter die Kulissen sozusagen, der bestätigt: Hier gibt es kein Pappmaché, keine Drahtseile, an denen alles hängt. Pfadfinder sind mittendrin und echt im Leben.
Bundesleitung, im Dezember 2001
I Präambel
Wir, Jungen, Mädchen und junge Erwachsene in der Bundesrepublik Deutschland, haben uns freiwillig zum Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder zusammengeschlossen. Gemeinsam wollen wir als Teil der Weltpfadfinderinnen- und -pfadfinderbewegung und in der Tradition der deutschen Jugendbewegung eine zeitgemäße Kinder- und Jugendarbeit gestalten. Pfadfinden heißt für uns, selbstbewußt an unseren Zielen zu arbeiten und uns persönlich ständig weiterzuentwickeln. Dabei steht der junge Mensch als ganzheitliche Persönlichkeit im Mittelpunkt. Wir wollen als verantwortliche Bürgerinnen und Bürger eine demokratische, weltoffene Gesellschaft mitgestalten und mittragen.
Wir freuen uns, wenn weitere junge Menschen und aktive Erwachsene bei uns mitmachen. Dabei machen wir keinen Unterschied, welcher Nationalität, Hautfarbe, Religion oder sozialer Herkunft sie sind.
II. Selbstverständnis
Wir leben in der Welt von heute. Wir sind eine Bewegung im Geiste von Selbsterziehung und gemeinsamen Werten. Pfadfinden hilft jungen Menschen, sich in der heutigen Welt zu orientieren, und bietet ihnen Freiräume, um sich auszuprobieren und wertvolle Erfahrungen zu
sammeln.
Unser Bund basiert auf der freiwilligen Verpflichtung zu gemeinsamen Regeln und Selbstorganisation. Die Regeln der Pfadfinderinnen und Pfadfinder fördern :
- Hilfsbereitschaft und Rücksichtnahme,
- Aufrichtigkeit und Zuverlässigkeit,
- Achtung vor dem anderen,
- Selbstbeherrschung,
- Courage oder: Mut, Auseinandersetzung und
- Schwierigkeiten nicht auszuweichen,
- Umweltschutz und Bewusstsein für die Natur,
- Freundschaft,
- Einsatz für Frieden und Gemeinschaft,
- Kritikfähigkeit und Verantwortungsbereitschaft.
Demokratie lebt vom Mitmachen. Wir wollen sie als Prinzip stärken, indem wir sie in unserer eigenen Arbeit verwirklichen. Dabei sind wir parteipolitisch unabhängig, betreiben aber politische Bildung und fördern das politische Engagement unserer Mitglieder. Wir verstehen uns als Partner der Eltern unserer jungen Mitglieder, ihrer Schulen und Ausbildungsstätten sowie anderer Verbände und Träger von Jugendeinrichtungen. Die Eltern unterstützen die Gruppenarbeit ihrer Kinder, arbeiten mit den Gruppenleitungen vertrauensvoll zusammen und helfen bei organisatorischen Aufgaben. Die Schule und andere Träger können Kooperationspartner für Projekte, inhaltliche Arbeit und bei der Lösung einzelner Probleme sein.
Als Bund, in dem bewusst Menschen unterschiedlicher Generationen zusammen leben und arbeiten, bieten wir die Gelegenheit, voneinander zu lernen. Vorbilder, gelebte Werte und unterschiedliche Lebensstile eröffnen die Möglichkeit zur Reflexion und Orientierung. In vielen Entscheidungen für das eigene Leben, wie der Wahl des Berufs, der Lebensform oder des sozialen Umfeldes, stehen Jugendlichen so vielfältige Möglichkeiten zur Auswahl, dass sie Unterstützung gut gebrauchen können.
Unsere Arbeit bedient sich fester Bezugsgruppen und der Einübung partnerschaftlichen Miteinanders und zwischenmenschlicher Beziehungen ohne Ich-Bezogenheit und Ellenbogenmentalität.
Unsere Arbeit wird dadurch getragen, dass Jugendliche und Erwachsene Führungsaufgaben
übernehmen, sei es in der Gruppenarbeit, der Organisation oder auf den verschiedenen
Leitungsebenen im Bund. Diese Tätigkeiten begreifen wir als freiwilliges Engagement. Es bringt uns Spaß, Erfüllung und vor allem eine Chance für uns selbst. Es verschafft uns große Gestaltungsfreiräume für unsere Kreativität, Selbstverwirklichung und das Kennenlernen eigener Grenzen. Das freiwillige Engagement („Ehrenamt“) junger Erwachsener bedeutet für uns, sich um der Sache willen kontinuierlich, aber auch zeitlich begrenzt mit ihrer Persönlichkeit einzubringen. Wir bieten engagierten Freiwilligen dafür aktive Unterstützung, ein bundesweites Ausbildungssystem und Fortbildungen.
Die Erwachsenen im Bund gehören dazu. Sie leben die Pfadfinderidee und engagieren sich als kritische, selbst- und verantwortungsbewusste Mitglieder unserer Gesellschaft. Dieses Engagement äußert sich zum einen in der aktiven Arbeit als Führungskräfte auf Stammes-, Landes- und Bundesebene, zum anderen in Freundeskreisen. An die erwachsenen Mitglieder wird besonders der Anspruch gestellt, die Freiräume der pädagogischen Arbeit in den Stämmen und Landesverbänden zu erweitern und zu füllen, aber auch sensibel zu sein für den Bedarf an Unabhängigkeit, der für unsere Jugendarbeit unabdingbar ist.
Wir gehören als interkonfessioneller Partner dem Ring Deutscher Pfadfinderinnenverbände und dem Ring deutscher Pfadfinderverbände an. Durch diese sind wir Mitglied in der World Associaton of Girl Guides and Girl Scouts (WAGGGS) und in der World Organization of the Scout Movement (WOSM) und im Deutschen Bundesjugendring, der Interessenvertretung junger Menschen in Deutschland. Wir arbeiten daher mit anderen international anerkannten Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverbänden zusammen, aber auch mit Gruppierungen und Organisationen, die ähnliche Intentionen haben und im Rahmen internationaler Erziehung tätig
sind.
III. Ziele
Ziele unserer Gruppenarbeit sind,
- sich eine eigene Meinung zu bilden, sowie Interesse an politischen Fragen zu wecken,
- zu sozialem und ökologischen Engagement ermutigen,
- ein Selbstverständnis als junge Europäerinnen und Europäer und die Identifikation mit der weltweiten Pfadfinderidee und der Völkerverständigung zu entwickeln.
- zu rücksichts- und respektvollem Leben in der Gemeinschaft zu erziehen,
- Verantwortungsbewußtsein für sich und die Gruppe herauszubilden,
- die Bereitschaft zu fördern, gemeinsam entwickelte Regeln des Zusammenlebens umzusetzen,
Wir wollen junge Menschen in ihrer Persönlichkeit fördern und ihnen helfen,
- körperlichen Ausgleich zu Stress und Leistungsdruck zu finden,
- Bewußtsein für den eigenen Körper und für die eigene Sexualität zu fördern und Verständnis für das Empfinden anderer zu entwickeln,
- dauerhafte Freundschaften untereinander aufzubauen,
- sich mit der eigenen Religion oder Weltanschauung auseinanderzu setzen und zur Verständigung zwischen den verschiedenen Auffassungen beizutragen.
- ihre Stärken und Schwächen einzuschätzen und die eigene Fortentwicklung in die Hand zu nehmen,
- sich angesichts der zunehmenden Möglichkeiten und Chancen in ihrem Leben zu orientieren und entscheiden,
- Schlüsselqualifikationen wie die Fähigkeit zu Teamarbeit, dem Umgang mit Konflikten, zur Kommunikation und zu zielgerichtetem Arbeiten zu erwerben,
- praktische und kreative Fertigkeiten auszubilden
IV. Pädagogische Grundlagen
Gruppe
Der Schwerpunkt unserer Pädagogik liegt in der Arbeit mit festen Gruppen. Diese werden auf örtlicher Ebene zunächst innerhalb der drei Altersstufen gebildet. Zusammen bilden sie einen Stamm. Er ist das Zentrum der pfadfinderischen Aktivitäten und der pädagogischen Arbeit – auch über die Altersgrenzen hinweg. Hier werden gegenseitige Rücksichtnahme und die Verantwortung für die Jüngeren eingeübt. Dabei ist uns besonders wichtig, die körperliche
und seelische Unversehrtheit und die Rechte des Kindes zu achten. Hier wird im Idealfall die schrittweise Entwicklung durch die drei Altersstufen erlebt. Die ausgebildete Stammesführung initiiert die pädagogischen Prozesse bewusst und begleitet sie.
Stufenarbeit
Pfadfinden geschieht in getrennten Altersstufen. Kinder von etwa 7 bis 11 Jahren (die Wölflinge), die jungen Menschen von etwa 11 bis 16 Jahren (Pfadfinderinnen und Pfadfinder) und jungen Erwachsenen ab 16 Jahren (Ranger und Rover) haben jeweils ihr eigenes Programm.
Internationalität
Internationale Arbeit ist Persönlichkeitsbildung. Deshalb ist internationale Arbeit nicht Zusatz zur „nationalen Arbeit“, sondern vielmehr Bestandteil pfadfinderischer Erziehung. Wir wollen den einzelnen befähigen, sich über verschiedene Nationalitäten, Kulturen, Religionen und politische Überzeugungen zu informieren, sich mit diesen auseinanderzusetzen und sich aktiv für die Verständigung und das friedliche Zusammenleben aller Völker einzusetzen.
Ganzheitlichkeit
Bei uns geht es um den ganzen Menschen, mit seinen körperlichen, geistigen, sozialen,
emotionalen und spirituellen Kompetenzen. Das beinhaltet, Pfadfinderinnen und Pfadfindern mit ihren Talenten, ihrem individuellen Temperament und Charakter anzunehmen und ihnen die Möglichkeiten zum persönlichen Ausgleich zu bieten.
Koedukation
Wir arbeiten bewusst koedukativ, das heißt mit Mädchen und Jungen. Koedukation heißt nicht, einfach alles zusammen zu machen, sondern bietet Mädchen wie Jungen Räume, in denen sie ihren geschlechtsspezifischen Interessen nachgehen und ein Rollenverständnis entwickeln können. Die Gruppe entscheidet, ob sie gemischt- oder getrennt geschlechtlich arbeitet. Keiner der beiden Ansätze wird allen Ansprüchen gerecht. Aufgabe der Gruppenleitung ist es, die Nachteile des gewählten Ansatzes auszugleichen.
Partizipation
Demokratische Mitwirkung ist für uns ein durchgängiges Prinzip, in allen Stufen und auf allen Ebenen. In der Gruppe und im Stamm hat jedes Mitglied eine Stimme. Mit der Stimmabgabe ist es nicht getan. Die Gruppenleitungen ermutigen alle, sich aktiv zu beteiligen und schaffen dafür geeignete Gelegenheiten und Lernmöglichkeiten. Wir bieten mit unserer Arbeit einen Rahmen an, den die Mitglieder mitbestimmen, selbst ausgestalten und verändern können.
Learning by doing
Die Art und Weise, wie Kinder und Jugendliche bei uns lernen, sich Neues aneignen, folgt dem Prinzip ”learning by doing”. Keine Fertigprodukte bieten wir an, sondern Programme, Aktionen
und Situationen, in denen man aktiv und durch eigenes Tun etwas erfahren kann.
Erlebnispädagogik
Ein wichtiges Element ist das Abenteuer. Es findet im Gruppenalltag statt, unterwegs, auf Fahrt und im Zeltlager. Das Spannende daran ist, die eigenen persönlichen Grenzen und Risiken einzugehen, Möglichkeiten zu erfahren und zu erweitern, Menschen und Kulturen zu begegnen, sich bewusst mit der Natur auseinanderzusetzen und in ihr zu leben. Abenteuerlich sind außerdem auch Freiräume, die selbst ausgestaltet werden müssen. Bei allem stehen Spaß und Freude an spontanen Aktivitäten im Vordergrund.
Gemeinsame Formen
Unser Symbol der Zusammengehörigkeit im BdP ist die gemeinsame Tracht. Mit unserem Versprechen erklären wir bei der Aufnahme unseren Willen, die internationalen Regeln der Weltpfadfinderbewegung anzuerkennen. Das Versprechen besteht aus drei Elementen: dem eigenen Wollen, der Verpflichtung gegenüber den Pfadfinderregeln, und ggf. einem religiösen Bekenntnis sowie dem Leben in der Gemeinschaft. Jeder Stamm findet in diesem Rahmen und darüber hinaus seinen eigenen Gruppenstil.
V. Inhalte und Arbeitsformen
Wir sind in unserer inhaltlichen Arbeit frei, orientieren uns aber an den Inhalten und Methoden
der beiden Weltorganisationen der Pfadfinderinnen und Pfadfinder, den aktuellen pädagogischen Entwicklungen und gesellschaftlichen Bedürfnissen. Neben der Gruppenarbeit mit vielen steht auch der Erwerb von Fähigkeiten und Fertigkeiten durch die einzelnen im Mittelpunkt unserer Arbeit.
Gruppentreffen
Die kontinuierliche Arbeit findet in Form von wöchentlichen Gruppentreffen statt. Sie dienen
der Verbindlichkeit, die für jede Gruppe wichtig ist. Die Programme zeichnen sich durch
einen hohen praktischen Anteil, methodische und inhaltliche Vielfalt aus. Zu unserem Gruppenstil gehören gemeinsame Anfänge, Momente der Ruhe und das Abschiednehmen.
Unterwegs in der Natur
Wir gehen während unserer Aktivitäten so oft wie möglich raus in die Natur. Auf Fahrt und
im Lager wird das Zusammenleben in der Gruppe besonders gefördert. Zugleich dient das Leben draußen dem intensiven Naturerlebnis und dem Einüben des schonenden Umgangs
mit der Umwelt.
Internationale Begegnung
Mit internationalen Begegnungen von Jugendlichen geben wir diesen die Möglichkeiten, schon sehr früh Einsichten in die Lebensweisen anderer Menschen zu gewinnen, damit interkulturelle Erfahrungen zu sammeln und die Welt als ein ganzes mit den verschiedensten Abhängigkeiten zu begreifen.
Dies umfasst auch Partnerschaften und solidarisches Handeln mit und für Pfadfinderinnen
und Pfadfinder in weniger entwickelten und weniger finanzkräftigen Regionen dieser
Welt.
Politische Bildung
Politisches Handeln fängt im Alltag und vor Ort an. Dabei geht es beispielsweise um Mitwirkung an Entscheidungsprozessen, Einflussnahme auf die kommunale Politik und
bewusstes Einkaufsverhalten. Politische Bildung heißt Zusammenhänge zu erkennen. zu hinterfragen und zu nutzen.
Soziales Engagement
Eine gute Tat allein genügt nicht. Soziales Engagement ist eine wichtige Möglichkeit, Kinder und Jugendliche an gemeinsame Werte heranzuführen. Als ein Teil der Gesellschaft wollen wir diese
mitgestalten und selbstbestimmt Verantwortung in ihr übernehmen. Das Programm „Pfadfinder trotz allem“ (Integration von Menschen mit Behinderungen) und die Integration von
Migrantenkindern in unsere Gruppenarbeit sind nur zwei Beispiele.
Musische Arbeit
Die musische Arbeit im Bund, das Singen, Gestalten, Theaterspielen und Auseinandersetzung mit Literatur, stellt einen weiteren Schwerpunkt unseres Programmes dar. Das Interesse an kultureller Vielfalt, für Neues und Kreativität wird durch Aktivitäten der Altersstufen bewusst gefördert.
Neue Medien
Wir nehmen am sozialen, wirtschaftlichen und technischen Fortschritt teil. Der Umgang mit neuen Technologien findet Eingang in die Programme und Aktivitäten auf allen Ebenen. Wir wollen jungen Menschen die Herangehensweise an technische Neuerungen erleichtern und ihnen die Kompetenz zum kritischen Umgang
damit vermitteln.
Stufen
Die Wölflinge – von etwa 7 bis 11 Jahren – arbeiten in einer Gruppe von 15 bis 30 Kindern, der Meute. Sie spielen, knüpfen Freundschaften, lernen, sich in die Gruppe zu integrieren und sie mit zu gestalten. Häufig verwenden sie Kinderbücher und Geschichten als Spielhintergrund für
das Gruppenprogramm. Regelmäßig wird hierbei auf die Dschungelbücher von Rudyard Kipling zurückgegriffen, aus denen sich auch viele Begriffe und Elemente der Wölflingsarbeit ableiten.
In der Pfadfinderinnen- und Pfadfinderstufe schließen sich jeweils 6 bis 8 Jugendliche im alter
von 11 bis 16 Jahren zu einer Sippe zusammen. Diese Gruppenform ist der Kern unserer Stufenarbeit. Mehrere Sippen bilden eine Gilde. Die Sippe wählt eine Sippenführerin oder einen Sippenführer und nimmt unter Anleitung der erwachsenen Gildenführung ihre Angelegenheiten immer mehr in die eigene Hand. Dabei besteht für uns das Hauptziel in der Pfadfinderinnen- und Pfadfinderstufe unsere Mitglieder mehr und mehr zu verantwortungsvollen und selbständigen Menschen zu erziehen. Diese Entwicklung wird durch Ausbildungskurse innerhalb und außerhalb des Stammes unterstützt. In den wöchentlichen Gruppentreffen spielen, singen und werken wir, erforschen aber auch unsere Umwelt, denn von Geländespielen über Naturstreifen bis zum gemeinsamen Internetsurfen ist in der Programmgestaltung alles möglich. Mehrtägige Unternehmungen wie Fahrt oder Hajk bieten uns die Möglichkeit, Abenteuerlust, Natur- und Gruppenerlebnisse zu erfahren.
In der Ranger- und Roverstufe (ab etwa 16 Jahre) wird in unterschiedlichen Gruppenformen
gearbeitet, die sich an den Bedürfnissen der einzelnen Mitglieder orientieren. Die Gruppe wählt hierbei selbständig einen Sprecher aus ihrer Mitte und kann sich durch ältere Personen beraten lassen. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen der Ausbau und die Verfeinerung der Kompetenzen, die in den anderen zwei Stufen erlangt wurden. Diese werden nun auch vermehrt außerhalb der Pfadfinderarbeit angewandt, z. B. Freundeskreis, Schule oder Beruf.
Des weiteren setzt die Ranger- und Roverstufe Impulse und bietet Unterstützung bei der Orientierung von Jugentlichen und jungen Erwachsenen im alltäglichen Leben wie z.B. Beziehung, Berufswahl, Spiritualität. Ranger und Rover übernehmen Aufgaben inner- und außerhalb des Stammes, z. B. als Gruppenführung, bei der Organisation von Aktivitäten oder in einer Interessenvertretung. Ranger und Rover arbeiten zunehmend über Stammesgrenzen hinweg mit anderen zusammen. Eine wichtige Rolle in der Stufe spielt auch das Erkennen und Nutzen der internationalen Dimension des Pfadfindertums.
Impressum
Herausgeber
Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder e.V.
Robert-Bosch-Str. 10
35510 Butzbach
www.pfadfinden.de
Layout: Arendt, Voller, Gerrit Beyer, PR-Kreis
Fotos: Arendt Voller
Erscheinungsjahr
2001
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